BWL IIProf. Hansmann

 

Aufgabe 1  (15Punkte):

 

a)   Bei der Koordination durch Hierarchie kommen Liniensysteme zur Anwendung. Beschreiben  und  erläutern  Sie  unterschiedliche  Gestaltungsformen  der Liniensysteme und nehmen Sie kritisch zum Ein-Linien-System Stellung. Gehen Sie hier auch auf die Stellenbildung ein: Was ist unter einer Stelle zu verstehen und nach welchen Gesichtspunkten wird diese gebildet? Grenzen Sie die Stelle von der Instanz ab.        [8 Punkte]

 

b)   Unter der Prämisse einer minimalen Kontrollspanne = 2 und einer jeweils nur

möglichen Verdoppelung der Kontrollspanne betrachten wir ein Unternehmen mit

256 ausführenden Beschäftigten.

·    Definieren Sie die den Begriff Kontrollspanne

·    Berechnen Sie die Kontrollspanne KS bei fünf Hierarchieebenen.

·    Welches ist die maximale Hierarchietiefe unter den genannten Prämissen?

·    Welche Möglichkeiten und daraus resultierenden Konsequenzen ergeben sich für

                 das Unternehmen, wenn die Anzahl der ausführenden Beschäftigten erhöht werden soll?             [7 Punkte]

3

 

Aufgabe 2  (15 Punkte):

 

a)   Definieren Sie den Begriff Lean Management. Welche Hauptziele verfolgt dieses

Konzept? Grenzen Sie Lean Management vom ökonomischen Prinzip ab. Welche

Strategien können im Rahmen des Lean Management zur Erhöhung der

       Produktivität führen?                                                                                                                                      [9 Punkte]

 

b)   Beschreiben und erläutern Sie das Management by Objectives-Prinzip und nennen

       Sie Vor- und Nachteile.                                                                                                                                          [6 Punkte]5

 

Aufgabe 3  (20 Punkte):

 

In der Schoko-AG soll das Produktionsprograrnm für die nächste Planungsperiode festgelegt werden. Folgende Schokoladensorten sind im Angebot:

 

Produkt

Preis [DM/Tafel]

variable Kosten [DM/Tafel]

Cowboy Sport Nuss

1,09

0,28

Cowboy Sport Alpia

0,99

0,11

Cowboy Sport Mmi

0,60

0,12

Cowboy Sport Big X

2,00

0,40

Cowboy Sport Big X Nuss

2,50

0,45

 

 

Über Auftragsmangel kann sich die Schoko-AG nicht beschweren, im Gegenteil müssen Sie häufig Aufträge zurückweisen, da die Kapazität der Verpackungsanlage mit 350 [ZE/PE] beschränkt ist. Sonstige Engpässe liegen nicht vor.

Die Bearbeitungszeiten für die Verpackung jeweils einer Tafel der Schokoladensorten sind folgende:

Cowboy Sport Nuss

0,9 [ZE/Tafel]

Cowboy Sport Alpia

0,08

Cowboy Sport Mini

0,06

Cowboy Sport Big X

0,16

Cowboy Sport Big X Nuss

0,25

 

 

 

 

 

Für den Monat März 2000liegen folgende Aufträge vor:

 

Cowboy Sport Nuss

1000 (Tafeln]

Cowboy Sport Alpia

1000

Cowboy Sport Mini

1000

Cowboy Sport Big X

500

Cowboy Sport Big X Nuss

500

 

 

 

 

 

a)   Kann die Schoko AG alle Aufträge annehmen? Wenn nicht - Wie solltedie Schoko-AG ihre Produktion bei Zielsetzung ,,Gewinnmaximierung"aufteilen (es können nur ganze Tafeln produziert werden)? Ermitteln Sie dendazugehörigen maximalen

       Bruttogewinn.                                                                                                                                                   [7Punkte]

 

b)   Durch Überstunden könnte die Kapazität der Verpackungsanlage imMärz 2000 um maximal 50 ZE erhöht werden. Dadurch fallen zusätzliche Kosten inHöhe von DM 400,-- an. Sollte diese Maßnahme durchgeführt werden? Wenn ja - Wiesieht dann das Produktionsprogramm aus? Welcher Gewinn ergibt sich?        [5 Punkte]

 

c)   Auf der Beschaffungsseite tritt aufgrund eines Unwetters inByzanthinien, von wo die berühmten ,,Königsnüsse" bezogen werden, einweiterer Engpass auf. Für März 2000 können nur 10.000 ,,Königsnüsse"eingekauft werden. Bei der Herstellung einer Tafel ,,Cowboy Sport Nuss"werden 6, bei ,,Cowboy Sport Big X Nuss" 12 Nüsse benötigt. Dievorliegenden Aufträge sind weiterhin beliebig teilbar und stellen somit diemaximalen Absatzmengen dar. Stellen Sie ein Modell zurDeckungsbeitragsmaximierung unter Nebenbedingungen mit den vorgegebenenZahlenwerten auf (Lineare Programmierung). Definieren Sie alle erforderlichen

       Variablen.[8Punkte]8

 

Aufgabe 4  (25 Punkte):

 

Wir betrachten den Fall einer substitutionalen Produktionsfunktion vomTyp X0 = X(r1,r2) = r1~r2.

Mit r1 wird der Einsatz anArbeitsstunden bezeichnet, r2 steht für die benötigtenMaschinenstunden. Die Faktorpreise betragen 16 GE für eine Arbeitsstunde und 6GE für eine Maschinenstunde.

Der Produktionsleiter des Unternehmens hatfür die Produktionsmenge X0 = 24 die Minimalkostenkombination r1=3 und r2 = 8 bereits berechnen lassen. Dabei wurde jedoch die Berücksichtigungder unterschiedlich hoch ausfallenden Emissionen (bedingt durch dieVerbrauchsfaktoren) schlichtweg vergessen, obwohl für diese ein Grenzwert inder Planperiode von E = 48[mg] per Umweltgesetz festgelegt wurde. ProArbeitsstunde werden e1 = 3[mg] , pro Maschinenstunde e2 =6[mg] emitfiert. Es gibt keine Emissionsabgaben oder -gebühren.

 

a)   Was versteht man unter dem Begriff Arbeitsproduktivität? StellenSie diesen formal dar und erläutern Sie kurz, wie die Arbeitsproduktivität beider substitutionalen

       Produktionsfunktionvariiert werden kann.                                                                                                 [5Punkte]

 

b)   Ermitteln   Sie   unter  Anwendung   der   Lagrange-Funktion   die Minimalkostenkombination für die vorgegebeneProduktionsmenge X0 = 24 unter Einbeziehung desEmissionsgrenzwertes. Berechnen Sie (auf 2 Kommastellen genau) auch die Grenzemissionskostensowie die Grenzproduktionskosten.

                                                                                                                                                                                   [10Punkte]

 

c)   Beweisen Sie Ihre Lösung zu b) graphisch (so exakt wie möglich) und vergleichen

Sie dieses Ergebnis mit der Ausgangslösung ohne Emissionsgrenzwert. Erläutern

Sie auch, warum nicht die Mengenkombination r1 = 12 und r2 = 2 als

       Minimalkostenkombination genommen wird.                                                                                                    [10 Punkte]

 

Aufgabe 5  (20 Punkte):

 

a)   Erläutern Sie allgemein Aufgaben, Zielsetzung und die Durchführung der Clusteranalyse. Beschreiben Sie auch die Komponenten des Algorithmus zur Clusterbildung. [10 Punkte]

 

b)   Das Portfolio-Konzept der Boston-Consulting-Group greift u.a. das Konzept des Produktlebenszyklus auf. Zeigen Sie diesen Zusammenhang auf, in dem Sie mit den einzelnen Matrixfeldern des Portfolio-Konzeptes argumentieren.     [5 Punkte]

 

c)   Nennen Sie unterschiedliche Kriterien zur Charakterisierung der Marktstruktur. Stellen Sie in diesem Zusammenhang den Triffin'schen Koeffizienten T formal dar. In welcher Konkurrenzbeziehung steht ein Anbieter A, für den T        ¥ berechnet wurde?           [5 Punkte]

 

Aufgabe 6 (20 Punkte):

 

Für einen Monopolisten ist eine Absatzfunktion ermittelt worden, bei der der Absatz (x) nicht nur vom Preis (p) sondern auch von der Höhe des Werbeetats (w) abhängig ist:

Ferner liegt eine lineare Kostenfunktion vor: K (x,w) = 2x + 5 + w. Diese läßt sich durch Einsetzen von x (p,w) umformen in

 

a)   Stellen Sie die Gewinnfunktion auf und berechnen Sie gewinnmaximalen Preis und

Menge sowie den optimalen Werbeetat w0~~ und den Gewinn. (Hinweis: Verwenden

Sie  die  partiellen  Ableitungen  wie  beim  Lagrange-Ansatz  zur

       Minimalkostenkombination).                                                                                                                         [10 Punkte]

 

b)   ,,Als Monopolist habe er keine Werbung nötig". Mit dieser Einstellung weist der Unternehmer seinen Marketingleiter an, alle Werbeaktivitäten unverzüglich einzustellen. Zur Vereinfachung wird angenommen, dass aus den vorliegenden Preisabsatz- und Kostenfunktionen alle Einflüsse des Werbeetats gestrichen werden können. Führen Sie eine Cournotanalyse durch, beweisen Sie Ihr Ergebnis graphisch (so exakt wie möglich) und vergleichen Sie die Ergebnisse mit Ihren Berechnungen

       zu a)                                                                                                                                                                    [9 Punkte]

 

c)   Unterscheiden Sie zwischen Werbemedium und Werbeträger. Erläutern Sie ein Verfahren im Rahmen der Mediaselektion zur Beurteilung unterschiedlicher Werbeträger. [6 Punkte]